Offener Kälberstall – gesunde Tiere

Bauvorhaben Rothlehner

Hebertsfelden, eine kleine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn mit rund 3.700 Einwohnern. Hier liegt der Hof von Familie Rothlehner. Sohn Christoph hat ihn von den Eltern übernommen und ist seitdem Vollzeitbauer. Er bewirtschaftet rund 50 Hektar Fläche und betreibt einen Mastbetrieb mit Kälberaufzucht. Circa 200 Tiere, die er zukauft, stehen auf seinem Hof. Seit dem vergangenen Herbst sind die zwei bis fünf Monate alten Kälber in einem neuen Stall untergebracht. Das Gebäude springt schon von Weitem ins Auge. Die frische Fichtenholzschalung des Daches strahlt in der Sonne.

„An der Stelle stand vorher auch schon ein Kälberstall. Das Gebäude war sehr alt, es stammte noch aus dem Jahr 1865. Man hat es zwar oft umgebaut aber die Deckenhöhe blieb bei 1,80 Metern. Das ist sehr niedrig, das Arbeiten war entsprechend mühsam. Außerdem erfüllte der Stall nicht mehr die Anforderungen des Tierwohls, die uns sehr wichtig sind“, erzählt Christoph Rothlehner.

Offen fürs Tierwohl 

 

Also hat die Familie im letzten Jahr den Schritt gewagt und das alte Gebäude abgerissen, um an Ort und Stelle den neuen Kälberstall zu bauen. Der ist 18,25 Meter lang und 10,80 Meter breit, was drei Meter mehr sind als zuvor. Trotzdem sind hier statt 45 Tiere – wie früher – nur noch 40 untergebracht. Das heißt: Jedes Kalb hat jetzt deutlich mehr Platz. Und es steht nicht mehr auf Spalten, sondern auf Stroh. Das war eine von vielen Vorgaben, die der neue Stall erfüllen musste, um förderfähig zu sein. „Die Anforderungen sind 12 DIN A4 Seiten lang und vieles, was dort drinsteht, ist für uns sowieso Standard, beispielsweise, dass jedes Tier freien Zugang zur Tränke und zum Futter haben muss“, sagt Christoph Rothlehner. Der 37-Jährige hat sich aus einem ganz bestimmten Grund für einen Offenstall entschieden. „Wir kaufen die Kälber alle von ein und demselben Betrieb und der hat nur offene Fronten und es stehen schon ganz kleine Kälber bei null Grad draußen in einer Einzelbox. Wenn die Tiere dann bei mir auf dem Hof in den alten warmen und geschlossenen Stall gekommen sind, haben sie häufig Atemwegserkrankungen bekommen. Also haben wir unseren neuen Stall ebenfalls offengehalten, damit sich die Tiere künftig nicht mehr auf ein anderes Klima und andere Temperatur einstellen müssen.“ Nach dem ersten Winter zieht Christoph Rothlehner ein positives Fazit, seine Kälber waren deutlich weniger anfällig – obwohl es in dem neuen Offenstall bei niedrigen Temperaturen sogar frieren kann. 

„Ich würde Haas jederzeit weiterempfehlen, ich bin mit der Firma und den Produkten sehr zufrieden, genauso wie mit der Planung, vor allem mit den Fertigungsplänen für das Dach“

- Familie Rohlehner

Hell und licht 

 

Heute ist dagegen ein warmer Frühlingstag und eine der zwei großen Schiebetüren mit Fenster an der Frontseite des neuen Stalles ist weit geöffnet. Ein neugieriges Kälbchen schaut frech über seine Box. Sonnenlicht flutet das gesamte Gebäude. Die 1,90 Meter breite Lichtkuppel am Dachfirst bringt jede Menge Tageslicht in den Kälberstall und je mehr natürliches Sonnenlicht, desto weniger haben Keime eine Chance, erklärt Landwirt Rothlehner. Auch die großen Seitenfenster sorgen für zusätzliche Helligkeit. „Natürliches Licht ist gut für das Fell der Tiere, es schützt vor Hautkrankheiten. Und für uns ist es wesentlich angenehmer bei gutem Licht zu arbeiten.“ Der neue Kälberstall auf dem Hof der Familie Rothlehner ist gleichermaßen artgerecht wie funktional. Die praktischen Schiebetüren erleichtern das Ausmisten über die zwei Mist-Gänge. Vom Futtertisch aus werden die Tiere mit Futter und Milch versorgt. Über den Boxen befindet sich über die gesamte Längsseite des Stalles die Strohbühne, wo die Strohballen lagern. Der Landwirt steigt über eine Leiter rauf und kann Stroh von oben in die Kälberboxen einstreuen. Die großen Ballen hebt und schiebt er seitlich über Öffnungen in beiden Giebelseiten auf die Bühne. 

Nachhaltig von H bis Z

 

Beim Abriss des alten Kälberstalles ist Familie Rothlehner vor Augen geführt worden, wie viel belastendes Material dabei anfallen kann, in ihrem Falle alte Eternitplatten, die bei Beschädigung oder Abnutzung krebserregenden Asbest freisetzen können und auf Deponien entsorgt werden müssen. „Da haben wir gesagt, wenn irgendwann mal das neue Stallgebäude abgerissen werden muss, dann sollen die Baustoffe umweltschonend sein.“ Deswegen hat sich die Familie nicht nur für Bauen mit Holz entschieden, sondern auch für eine Dacheindeckung mit Ziegeln. Was noch für den Baustoff Holz und Haas Fertigbau sprach? „Bevor mein Vater mir den Hof übergab, habe ich zehn Jahre als Bauzeichner bei Haas gearbeitet, da lag es nahe auf die Firma zurückzugreifen. Außerdem ist jeder Landwirt auch Forstwirt und hat eigenes Holz. Wir haben schon viel an das Haas Sägewerk in Massing geliefert. Es ist ein zuverlässiger Partner und ich finde es sehr gut, wenn Holz aus der Region in der Region bleibt. Das ist für mich nachhaltig.“  

  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Rothlehner
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Noch regionaler geht nicht 

 

Weil letztes Jahr ein schweres Unwetter mit Sturm und Hagel in Christoph Rothlehners Wald viele schwere Bäume entwurzelt hat, konnte er für den Bau des neuen Stalles darauf zurückgreifen. „Für den Dachstuhl haben wir nur unser eigenes Holz verwendet. Insgesamt wurden für das ganze Gebäude circa 15 Kubikmeter geschnittenes Fichtenholz verwendet.“ Die Firma Haas hat die Bogenbinder geliefert sowie die großen Schiebetüren, die Fenster auf den langen Seiten und die Lichtkuppel auf dem Dach. Montiert wurde alles vom Zimmerer vor Ort. „Ich würde Haas jederzeit weiterempfehlen, ich bin mit der Firma und den Produkten sehr zufrieden, genauso wie mit der Planung, vor allem mit den Fertigungsplänen für das Dach“, sagt der Bauherr. 

Moderne Belüftung

 

Kein Bauernhof gleicht dem anderen und die Ansprüche an Ställe können ganz unterschiedlich sein, deswegen sind die Fachberater von Haas Fertigbau darauf spezialisiert, alle Bedürfnisse des Kunden abzubilden, von der Art der Stallform, über die Wahl des Grundgerüstes bis hin zur Stalltechnik. „Noch ist es eine Herausforderung für mich, mit den Lichtbändern zu arbeiten, über die die elektronisch Belüftung des Stalles funktioniert. Die Tiere vertragen zwar Kälte, aber keine Zugluft. Wenn durch ein offenstehendes Fenster der Wind durchgeht, können sie schnell krank werden. Ich muss also immer darauf achten die Lichtfenster so einzustellen, dass frische Luft in den Stall kommt, aber nur von der windabgewandten Seite“, sagt Christoph Rothlehner und schließt die große Schiebetür. Es ist Zeit die Kälber zu füttern.