Wir sind vollauf zufrieden mit dem neuen Kompoststall von Haas – und unsere Kühe auch.

Bauvorhaben Engelsperger

Thomas Köpernik hat mit seinem Team vom Planungsbüro landplan.bayern schon viele Stallbauten entworfen. Kompostierungsställe wie der von Landwirtsfamilie Englsperger aus Halsbach waren allerdings nur wenige darunter. Das Projekt war daher auch für ihn, den erfahrenen Stallplaner, „fast Neuland“, wie es Michael Englsperger ausdrückt. Der Landwirt hatte sich für seinen Stallneubau das innovative Konzept gewünscht, denn „die Kühe in den Kompostställen, die wir uns angeschaut haben, waren sauber und verhielten sich absolut ruhig. Jede Kuh kann sich in einem solchen Stall frei bewegen und sich dort hinlegen, wo sie es gerne mag – ganz ohne Rangelei.“ Daneben überzeugte den Juniorbauern auch noch das optimale Stallklima. Denn entgegen der landläufigen Meinung stinkt es in einem Kompoststall kein bisschen.

Was ist ein Kompstierstall?

 

Der Grund für den fehlenden Stallgeruch ist die Einstreu. Denn in einem Kompoststall werden Liege- und Lauffläche tief mit Hobelspänen, Dinkelspelzen und Sägemehl befüllt. Diese „Kompostmatratze“ bietet einen weichen Untergrund für die Tiere, auf der sie gut laufen, liegen und ihr natürliches Verhalten ausleben können. Das Einstreumaterial kompostiert. Dabei entwickeln sich Temperaturen von 35 bis 45 Grad, manchmal sogar bis 65 Grad, sodass die Feuchtigkeit verdunstet. Um diesen Kompostierungsprozess aufrechtzuerhalten, wird die Einstreu in der Regel zweimal täglich durchgemischt. Die Wärmeentwicklung eliminiert Bakterien – eine saubere und trockene Liege- und Lauffläche für die Kühe entsteht. Das kommt auch der Tiergesundheit zugute, wie Michael Englsperger erklärt: „Die Kühe haben weniger Probleme mit den Klauen. Sie sind viel gesünder.“

Mehr Tierwohl und Tiergesundheit

 

Je nach Witterung und Jahreszeit muss mal mehr, mal weniger nachgestreut werden, damit der Kompost trocken bleibt. „Das ist Gefühlssache. Man merkt es an den Eutern: Wenn Dreck an den Kühen zu kleben beginnt, ist es Zeit, wieder ein paar Schaufeln draufzupacken“, erläutert der Bauer. Zweimal im Jahr wird der Stall komplett ausgemistet. Der Mist dient als Dünger fürs Feld. „Mehr Arbeit als im alten Anbindestall macht das schon“, so der Neu-Kompoststallbesitzer. „Aber das Tierwohl und die bessere Tiergesundheit sind es wert.“

„Das Holz, die Bauweise mit den Leimbindern, hat mir von Anfang an gut gefallen. Das schaut einfach schön aus“

- Baufamilie Engelsperger

Günstiger im Bau | Natürlicher im Betrieb

 

Durch die Einstreu ist ein Kompostierungsstall im Unterhalt zwar aufwendiger und teurer als ein herkömmlicher Milchviehstall mit Spaltenboden, „dafür spart man sich aber in der Bauphase einiges“, sagt Michael Englsperger. „Dadurch, dass du keine Güllekanäle brauchst, ist auch kein extra Gutachten und keine Abnahme der Kanäle nötig. Abgesehen davon, dass mir die Spalten sowieso nicht gefallen, wären die Baukosten für einen herkömmlichen Spaltenboden-Stall somit viel höher ausgefallen.“ Für den Kompoststall passte das Angebot mit Festpreis von Planer Thomas Köpernik und Haas Landwirtschaftsbau von Anfang an: „Deshalb haben wir nicht mehr lange gewartet und gleich zugesagt.“ Im Nachhinein gesehen war das eine sehr gute Entscheidung, wie Michael Englsperger betont, denn „es hat alles gut geklappt. Wir sind absolut zufrieden.“

Bewusste Entscheidung pro Holz

 

Die Entscheidung für Haas als Baupartner fiel nicht zuletzt auch aufgrund des Baumaterials: „Das Holz, die Bauweise mit den Leimbindern, hat mir von Anfang an gut gefallen. Das schaut einfach schön aus“, erzählt der Landwirt. Der nachwachsende Baustoff ist nachhaltig und klimaschonend. Alternativ wäre auch eine Stahlhalle eines anderen Herstellers möglich gewesen. Doch Stahl hätte dem Bauherrn zum einen optisch nicht zugesagt, zum anderen wären die Auflagen in Sachen Brandschutz bei einer Stahlhalle nicht mit den Gegebenheiten auf dem Hof vereinbar gewesen. Die helle Holzbauweise der Halle gepaart mit einem Lichtfirst in neun Metern Höhe und einer über Curtains zu öffnenden Südfront ist dagegen genau das, was sich Michael Englsperger für seine Kühe und seinen Arbeitsplatz vorgestellt hat.

  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger
  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger
  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger
  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger
  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger
  • Haas Landwirtschaft Kundenstimme Engelsperger

Reibungslose und kurze Bauzeit

 

Nach der Planungsphase im Jahr 2020 begann mit den Erdarbeiten am 19. April 2021 der Bau des 52 mal 32 Meter großen Stallgebäudes mit Wirtschaftsräumen und Außenlaufhof, dem Wartebereich vor dem Melkstand, und Fressstand mit automatischem Schieber für die Gülle. „Drei Wochen haben wir betoniert, vier Wochen hat Haas die freitragende Konstruktion aufgestellt“, erinnert sich der Bauherr. „Die Montage-Mitarbeiter waren super. Es hat alles reibungslos funktioniert und am 3. November sind wir bzw. unsere Kühe schon eingezogen.“ Eine solch kurze Bauzeit war nur möglich, weil im Vorfeld alles gut durchdacht geplant war und Haas die Bauelemente im eigenen Werk computergenau und wetterfest vorfertigte. Auf der Baustelle wuchs der Stall dann flott in die Höhe, natürlich zum vereinbarten Termin.

 

Moderne Technik für den Wohlfühlstall

 

Doch nicht nur in seiner Konstruktion, sondern auch in puncto Ausstattung ist der Kompoststall der Familie Englsperger auf dem neuesten Stand. An der Decke hängen LED-Strahler, die über eine vollautomatische Lichtsteuerung entsprechend der Außenhelligkeit für genau das richtige Licht im Innern sorgen. Morgens und abends dimmt sich das Licht langsam ein und aus – ähnlich dem natürlichen Sonnenverlauf. Nachts leuchtet dann nur noch ein Orientierungslicht. In einem Kompoststall besonders wichtig ist auch die Belüftung, damit die von der Einstreu aufsteigende Wärme kontinuierlich abtransportiert wird. Zwei große Deckenventilatoren sorgen daher für den nötigen Luftaustausch. An den ersten richtig heißen Sommertagen hat der neue Kompoststall seine Bewährungsprobe bereits bestanden: „Wir haben vor dem Sommer ausgemistet, damit der Kompost nicht zu heiß dampft. Dank der Lüftung und weil wir alles öffnen können, waren die Temperaturen im Stall trotz der Sommerhitze angenehm.“

Kuhkomfort pur!

 

50 Milchkühe bilden derzeit die Milchviehherde der Familie Englsperger – gut doppelt so viele wie vor gut einem Jahr vom alten in den neuen Stall umgezogen sind. Noch heute zeigt sich der Landwirt überrascht darüber, wie gut die Tiere damals mit dem Umzug zurechtkamen: „Die Kühe sind ohne Probleme in den neuen Stall reingegangen, haben sich gleich frei bewegt und auch Milch gegeben. Das hat uns wirklich erstaunt.“ Das zeigt: Mensch wie Tier fühlen sich in diesem Stall einfach wohl.