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Mit steigenden Baukosten gewinnt die Eigenleistung beim Hausbau – auch „Muskelhypothek“ genannt – immer mehr an Bedeutung. Wer mitdenkt und mit anpackt, kann durch gezielte Eigenarbeit nicht nur Kosten sparen, sondern auch aktiv am eigenen Zuhause mitwirken.
Person schneidet mit einer elektrischen Säge ein Holzbrett, umgeben von Holzspänen und Klemmzwingen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Geeignete Arbeiten: Maler- und Tapezierarbeiten, das Verlegen von Bodenbelägen sowie Gartenarbeiten sind ideal für Heimwerker.
  • Risiken minimieren: Arbeiten an Elektrik, Heizung, Wasserinstallationen und Statik sollten Sie aus Sicherheits- und Gewährleistungsgründen immer dem Fachmann überlassen.
  • Realistische Planung: Überschätzen Sie weder Ihre Fähigkeiten noch Ihre verfügbare Zeit. Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist der Schlüssel zum Erfolg.
  • Fertighaus & Eigenleistung: Das Ausbauhaus-Konzept von Anbietern wie Haas Fertigbau ist die perfekte Kombination aus professioneller Bauqualität und individuellem Sparpotenzial.
  • Versicherungsschutz: Eine Bauherrenhaftpflicht- und eine Bauhelferversicherung sind unerlässlich, um sich und Ihre Helfer abzusichern.

 

Steigende Baukosten und Zinsen stellen Bauherren aktuell vor enorme Herausforderungen. Eine bewährte und clevere Methode, diese finanzielle Belastung zu senken, ist die Eigenleistung beim Hausbau. Denn mit handwerklichem Geschick und einer guten Planung können Sie die Baukosten signifikant reduzieren. Doch welche Arbeiten lohnen sich wirklich und wo lauern die größten Fallstricke? In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Muskelhypothek optimal einsetzen und Ihr Traumhaus clever verwirklichen.

 

Begriffsdefinition: Als „Muskelhypothek" wird die eigene Arbeitsleistung beim Hausbau bezeichnet, die den Kreditbedarf senkt. Laut der Sparkasse erkennen Banken in der Regel bis zu 15 % der Darlehenssumme als solche Eigenleistung an. 

 

Eigenleistung ja, aber mit Bedacht 

 

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, denn nicht jede Arbeit ist für Laien geeignet. Eine falsche Ausführung kann teure Nachbesserungen nach sich ziehen und am Ende sogar die Gewährleistung gefährden. Überlegen Sie daher gut, welche Arbeiten Sie sich zumuten können und welche Sie besser dem Profi überlassen. Unsere Liste gibt Ihnen einen ersten Überblick, über mögliche Sparpotenziale:

 

Ideal für Heimwerker (geringes Risiko, hohes Sparpotenzial):

 

  • Maler- und Tapezierarbeiten: Das Streichen von Wänden und Decken oder das Anbringen von Tapeten sind klassische Eigenleistungen, die vor allem Zeit, aber wenig Spezialwerkzeug erfordern.
  • Bodenbeläge verlegen: Klick-Laminat, Parkett oder Vinylböden lassen sich heute relativ einfach selbst verlegen.
  • Trockenbau (Innenwände): Das Errichten von nicht tragenden Innenwänden aus Gipskartonplatten ist für geübte Heimwerker machbar.
  • Türen einsetzen: Das Montieren von Innentüren und Zargen erfordert Präzision, ist aber gut erlernbar.
  • Garten- und Außenanlagen: Das Anlegen der Terrasse, das Pflanzen von Hecken oder das Verlegen von Rollrasen sind perfekte Aufgaben, um Kosten zu sparen.

 

Finger weg! (hohes Risiko, Gewährleistungsverlust):

 

  • Elektroinstallation: Arbeiten an der Hauselektrik dürfen aus Sicherheitsgründen nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden.
  • Heizungs- und Sanitärinstallation: Fehler bei Wasser- oder Gasleitungen können verheerende und teure Wasserschäden verursachen.
  • Estrich legen: Hier sind Fachwissen und spezielle Maschinen notwendig, um eine ebene und stabile Grundlage für die Bodenbeläge zu schaffen.
  • Fenstereinbau und Dacharbeiten: Eine unsachgemäße Ausführung kann zu Undichtigkeiten, Schimmelbildung und massiven Energieverlusten führen.

 

Perfekt geplant mit dem Ausbauhaus

 

Wenn Sie die Sicherheit eines professionell errichteten Rohbaus mit der Flexibilität der Eigenleistung kombinieren möchten, dann ist ein Ausbauhaus von uns Haas Fertigbau die ideale Lösung. Wir errichten für Sie die perfekt gedämmte und wetterfeste Gebäudehülle in bewährter Holzfertigbauweise – vom Fundament bis zum dichten Dach. Den kompletten Innenausbau können Sie anschließend in Ihrem eigenen Tempo und nach Ihren Wünschen gestalten. Modelle wie unser Bungalow Haas Brava BT 84 ab 195.000 € sind bereits als Ausbauhaus konzipiert und bieten Ihnen maximale Freiheit bei der Realisierung Ihres Traumhauses. 

 

Risiken bei Eigenleistung und wie Sie sie vermeiden

 

Bei aller Begeisterung für Eigenleistungen lauern jedoch einige Fallstricke, die Bauherren unbedingt beachten sollten. Das größte Problem ist oft die Selbstüberschätzung. Viele unterschätzen den tatsächlichen Zeitaufwand und die benötigten Fähigkeiten erheblich. Seien Sie deshalb ehrlich zu sich selbst und planen Sie realistisch, wie viele Stunden Sie pro Woche neben Beruf und Familie tatsächlich investieren können. Diese realistische Planung ist umso wichtiger, da verzögerte Eigenleistungen den gesamten Bauablauf ins Stocken bringen können. Solche Bauverzögerungen werden schnell teuer, etwa durch zusätzliche Mietzahlungen oder Bereitstellungszinsen für den Kredit. Erstellen Sie daher einen detaillierten Zeitplan und stimmen Sie diesen eng mit Ihrer Baufirma ab.

Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Gewährleistung. Für selbst durchgeführte Arbeiten haften Sie vollständig selbst. Verursacht beispielsweise ein von Ihnen verlegter Boden einen Schaden an einer darunterliegenden Leitung, entfällt die Gewährleistung des Handwerkers. Dokumentieren Sie deshalb Ihre Arbeitsschritte sorgfältig mit Fotos. Ebenso wichtig ist der Versicherungsschutz, denn auf einer Baustelle kann schnell etwas passieren. Schließen Sie unbedingt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ab. Falls Freunde oder Verwandte helfen, müssen diese zudem bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) als Bauhelfer gemeldet und versichert werden. Nicht zuletzt sollten Sie bedenken, dass Eigenleistung keineswegs kostenlos ist. Kalkulieren Sie Kosten für Werkzeugmiete, hochwertige Materialien und eventuellen Materialverschnitt von vornherein in Ihr Budget ein.

 

In 4 Schritten zur erfolgreich geplanten Eigenleistung

 

Wie schon zuvor erwähnt, ist eine gute Planung schon die halbe Miete. Gehen Sie also  strukturiert vor, um das Beste aus Ihrer Muskelhypothek herauszuholen. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung bietet eine erste Orientierung:

  1. Leistungsumfang definieren: Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Baupartner exakt fest, welche Arbeiten Sie übernehmen. Halten Sie dies schriftlich im Bauvertrag fest.
  2. Mit der Bank sprechen: Klären Sie frühzeitig, in welcher Höhe Ihre Bank die Eigenleistung als Eigenkapital anerkennt. Legen Sie dazu eine realistische Aufstellung der geplanten Arbeiten und der geschätzten Stunden vor. Unsere Experten für Finanzierung und Förderung unterstützen Sie hierbei gern.
  3. Zeitplan erstellen: Planen Sie realistische Zeitfenster für Ihre Arbeiten und stimmen Sie diese auf den Baufortschritt ab. Denken Sie an Puffer für unvorhergesehene Ereignisse.
  4. Professionelle Beratung nutzen: Auch wenn Sie viel selbst machen, ist der Rat von Experten Gold wert. Sprechen Sie mit Ihrem persönlichen Haas-Ansprechpartner über Ihre Pläne. Wir haben jahrzehntelange Erfahrung und können genau einschätzen, welche Eigenleistungen in Ihrem Projekt sinnvoll sind.

Letztendlich hängt die Entscheidung für oder gegen Eigenleistung von Ihren individuellen Voraussetzungen ab. Prüfen Sie ehrlich Ihre zeitlichen und handwerklichen Ressourcen, bevor Sie sich festlegen. Ein Fertighaus in Holzbauweise schafft dabei optimale Grundlage: Anders als beim Massivbau, wo die Bausubstanz erst austrocknen muss, ermöglicht die trockene Fertigbauweise einen sofortigen Start mit dem Innenausbau. Diese kürzere Bauzeit reduziert nicht nur Finanzierungskosten, sondern gibt Ihnen auch mehr Planungssicherheit für Ihre Eigenleistungen.

 

Vereinbaren Sie noch heute einen unverbindlichen Beratungstermin und finden Sie ihr perfektes Ausbauhaus-Modell.

 

Quellenverzeichnis

 

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). 2025. Muss ein privater Bauherr Helfer auf der Baustelle bei der Bau BG versichern? https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/14184 (Zugriff: 30.09.2025)